Rezensionen

Good Times - August/September 2025

Maike Virk

Himmelslieder

Zurzeit ist Maike Virk mit Stern - Combo - Meißen - Sänger Manuel Schmid unterwegs: die sanfte Stimme und die gefühlvolle Violine. Nachzuhören ist das auf HIMMELSLIEDER. „Meine Hände“ von Holger Biege und Sillys „Asyl im Paradies“, denen die zwei ihre eigene Note geben, sind eine Verneigung vor dem verstorbenen Holger Biege und der einstigen Silly-Sängerin Tamara Danz. Virk umschmeichelt mit ihrem Instrument die perlende die Stimme des Vokalisten. Unterstützt wird das Duo von Michael Lehrmann (g, einstStern-Meißen, Veronika Fischer), Jäckie Reznicek (b, Silly) und Basti Reznicek (dr, Stamping Feet). Auf eine poetische Art sind das bereits „Himmelslieder“, der Titelsong kommt dann aber als Bluesrock. Gesungen von der Rockröhre Steffi Breiting (Klosterbrüder, Die Zöllner, Sweet Confusion, The Dylan Projekt MasterPeace) spielt Maike Virk hier feuriger. Schließlich gibt es alternativ Rock mit „G.I.N.“  Jens-Uwe Bernd

Deutsche Mugge Musikmagazin - Juli 2025

Musikalischer Schatz

Maike Virk

Himmelslieder 

(EP) https://timezonerecords.lnk.to/himmelslieder

Diese Sammlung von vier Titeln, einfach, aber stilvoll in einer aufklappbaren 6seitigen Papp-Einsteckhülle verpackt, ist für mich eines der musikalischen Highlights diese Jahres. Mit einer Spieldauer von etwas über 16 Minuten erreicht die Scheibe in etwa den Umfang einer Schallplattenseite und hat nur den kleinen Nachteil, dass man sie nach Verklingen des letzten Stücks nicht noch umdrehen kann. Dafür kann man auf Repeat drücken, und da die EP nicht nur ansprechend, sondern auch musikalisch überaus gehaltvoll ist, wird man beim Wiederhören sicher auf neue schöne Details stoßen.

Maike Virk, ansässig in Dresden, spielt Violine und Bratsche und ist klassisch ausgebildet. Mit Violine ist man für gewöhnlich in Rock- und Popbands eher als Begleitung unterwegs, abgesehen von einigen bekannten Crossover-Acts. Doch vor kurzem wartete die Musikerin mit einem Solo-Debüt auf, dem nun diese zweite Scheibe unter eigenem Namen folgt. Beide Platten sind allerdings geprägt durch das Zusammenwirken mit unterschiedlichen Sängern, Songschreibern und Instrumentalisten, die unterschiedlichste Akzente einbringen. Maike Virks Spiel ist quasi der „rote Faden“, der alles lose verbindet.

Sie spielt sich bei den Stücken nicht einmal offensichtlich in den Vordergrund, setzt aber wesentliche Akzente durch ihr Spiel und ihre Arrangements. Und ihr kommt natürlich das Verdienst zu, die hier mitwirkenden musikalischen Talente für das Projekt versammelt zu haben.

Als erster sei Moritz Engelmann genannt, Sänger in Maikes aktueller Band. Stimmlich erinnerte er mich stark am James Blunt, wenn das englischsprachige Stück „G.I.N.“ balladenhaft einsetzt. Im Refrain zieht das Tempo an, insgesamt wird es zu einem veritablen Artrock-Stück. Maike, die sich mit dem Sänger die „credits“ für die Komposition teilt, kommt in der zweiten Hälfte ins Spiel, sowohl in einer rockigen als auch in einer atmosphärisch ruhigen Passage. Es gab einmal eine US-Westcoast-Band mit dem Namen „It’s A Beautiful Day“, die Ende der 60er Jahre eine Violine als Rockinstrument einsetzte. Eine andere Referenz ist natürlich der City-Titel „Am Fenster“, der beweist, was ein einzelnes Streichinstrument für einen Song leisten kann.

Als Tracks 2 und 3 folgen zwei Coverversionen mit Stern-Meissen-Sänger Manuel Schmid. Das atemberaubend schöne „Meine Hände“ von Holger Biege und Werner Karma ist in Text und Melodie und durch die einfühlsame Vokal-Darbietung von Manuel so stark geraten, dass die EP allein damit schon dem Titel „Himmelslieder“ gerecht wird. Maike sorgt fürs i-Tüpfelchen in einem perfekten Arrangement. Es folgt Sillys „Asyl im Paradies“, wo die Violine mal richtig im Vordergrund spielt. Eine perfekte „unplugged“-Version dieses Titels. Maike unterstützt hier auch dezent als Background-Sängerin, was der Darbietung noch mehr Tiefe gibt. Diese beiden Cover-Titel sind für alle Fans von Manuel Schmid eine wunderbare „Zugabe“ zu dessen Projekt mit Dirk Zöllner.

Zum Abschluss der EP folgt der Titelsong, der sich beim ersten Hören als Überraschung erweist, denn „Himmelslieder“ entpuppt sich als überraschend erdiger Bluesrocker, dem die Sängerin Steffi Breiting den Stempel aufdrückt. Es ist ein unsentimentaler, leicht frivoler Beziehungssong, dargeboten mit einem Augenzwinkern, und die Fiddle rockt hier überwiegend lässig und doch kraftvoll mit. Westernhagen schrieb in seiner ersten Glanzzeit ähnliche Nummern wie diese aus der Feder von Maike Virk.

Damit sind wir leider schon durch, aber -wie gesagt- es gibt ja die „Repeat“-Taste.   Rainer Buck

Eclipsed - Juli 2025

(Ost- ) Rock

MAIKE VIRK

„Himmelslieder“ (EP)

(Timezone)

Artverwandt: City; Silly; Stern Meissen

Wer Können und Virtuosität von Rock Geigern wie George Gogow und Hans die Geige zu schätzen weiß, sollte auch das musikalische Werk von Maike Virk kennenlernen. Nach ihrem Debütalbum „Something New“ vor zwei Jahren mit einem Mix aus Rock, Pop, Elektro und Folk hat die Violinistin mit ihren Freunden Jäcki Reznicek, Basti Reznicek und Stern-Meissen-Frontmann Manuel Schmid eine EP eingespielt, die es in sich hat. Im Titelsong „Himmelslieder“, in dem die weibliche und männliche Sicht auf das Thema Liebe verhandelt werden, kommt neben dem Stern Meissen und Silly- Musikern auch Sängerin Steffi Breiting zur Geltung, die vielen durch ihre Zusammenarbeit mit der reformierten Band Klosterbrüder bekannt sein dürfte. Maike Virks Geigenkunst prägt hier jeden Einzelnen der gebotenen Tracks. Beim englischsprachigen „G.I.N.“, eine Gemeinschaftskomposition von Virk mit Sänger Moritz Engelmann, klingt ein Gespür für veritable Ohrwürmer durch. Und auch die gelungenen Neueinspielungen des Holger-Biege-Songs „Meine Hände“ bzw. des Silly-Klassikers „Asyl im Paradies“ lassen aufhorchen.  Ulrich Grunert

Top Track: Asyl im Paradies

Amazon 2024

Maike Virk

Something New

Diese CD ist außergewöhnlich. Die Dramaturgie macht sie zu einer klassischen Sinfonie: Im ersten Satz lernt man sich kennen, im zweiten gewöhnt man sich aneinander und kann sich nicht lassen, es folgt die Eifersucht im dritten und im vierten schließlich muss man gehen, wenn aus der Liebe nicht Hass werden soll. Daneben, als Kontrapunkte, hören wir Lieder, deren Zeitbezug unverkennbar ist, unaufdringlich eindringlich. Die Texte haben Mascha-Kaléko-Qualität, diesen beim-zweiten-hören-Tiefsinn, sie dichten.

Die Singstimmen zeigen eine Sicherheit, Volumen, Ausbildung, die selten geworden ist, der absolute Höhepunkt aber ist die Violine. Sie singt, trillert, spricht, erzählt, treibt, klagt hin und wieder … ohne zu dominieren. Maike Virk ist kein Teufelsgeiger wie Paganini, sie ist eine Himmelsgeigerin.

Das Booklet zur CD ist ein zusätzlicher Bonus, so manche Musikgenießende mögen wissen, was sie hören, das ist ein weiterer Vorteil gegenüber der runterlad-Mentalität.   Conakry Embé

Eclipsed 2024

MAIKE VIRK

„Something New“

(Timezone)

Mit ihrer Violine hat die klassisch ausgebildete Geigerin Maike Virk mittlerweile so einige Kreise gezogen. Durch ihre Zusammenarbeit mit Manuel Schmid, Jäcki Reznicek, Tino Eisbrenner, Georgi Gogow, Dietrich Kessler und den Klosterbrüdern hat die Musikerin, die bereits seit Jahren auf der Bühne steht, jüngst viel Beifall erhalten. Auf ihrer ersten Solo-CD sind nun Songs aus unterschiedlichen Phasen ihrer Karriere vereint, teilweise neu eingespielt. So interpretiert Maike Virk mit „Auf der Flucht“ einen Song der in den 90er Jahren populären norddeutschen Folk-Band Canguru, in der sie bereits die erste Geige spielte. Herausragend klingt auch die psychedelische Deutsch Rock-Nummer „Falscher Feind #3“, bei der Karl Neukauf und Danny Dziuk eine Top-Gast-Vorstellung geben. Maikes Geige ist der rote Faden durch ein Album, auf dem mehr als 30 Sängerinnen und Musiker in unterschiedlicher Stilistik agieren. Ob Folk, Prog, Rock oder Pop – die Kunst der Maike Virk macht aus jedem der 11 Songs etwas ganz Besonderes.   Ulrich Grunert

Goodtimes online

SOMETHING NEW - MAIKE VIRK: IN FOLK GETAUCHTE SINGER/SONGWRITER-MELANCHOLIE

Maike Virk ist der Ostblock-Gemeinde in jüngster Zeit immer häufiger begegnet, wenn sie ihre Geigenkunst Gruppen und Künstlern wie Tino Eisbrenner, Georgi Gogow (!), Dirk Zöllner, Manuel Schmid (Stern-Meißen-Sänger) oder den Klosterbrüdern bei Auftritten zur Verfügung stellte. Sie ist gefragt. Denn Virk musiziert mühelos genreübergreifend. Dabei wird von ihr das Melancholische ganz offensichtlich bevorzugt, ist ihr Debüt SOMETHING NEW doch voll von unter die Haut gehender Melodien. Auch wenn die CD vordergründig unter Maike Virk firmiert, gibt es auf dem Back-Cover den Hinweis, dass hier "Miss Violin & Bands" agieren. Und das lenkt uns auf die interessante Dramaturgie dieses Tonträgers. Auf SOMETHING NEW bekommt der geneigte Hörer nämlich keine durch bittersüße Weisen schwelgende Geige präsentiert, sondern die Zusammenstellung von in unterschiedlichen Band-Konstellationen aufgenommenen Songs, in denen Maike Virks Instrument eine Rolle spielt - wenn auch eine maßgebliche. Den Anfang machen zwei Kompositionen der Violinistin, von denen "Klick" durch die gleichermaßen exaltierte wie lässige Gesangsinterpretation der Liedermacherin Tini Bot herausragt. Ganz stark das Irish-Folk-Stück "Hundred Year Kiss", das der US-Musiker Kyle Alden komponierte und auf SOMETHING NEW auch singt. Der Text stammt von der Schauspielerin Stacy Thunes, die schon die zwei Virk-Stücke mit entsprechender Lyrik versah. Logisch, dass gerade hier die Geige brilliert. "Fool" und "Small Wings" sind gefühlvolle Kollaborationen von Maike Virk mit den jungen Musikern Moritz (Komposition, voc) und Gustav Engelmann (Komposition, Bass, Piano). Die Folk/Country-Nummer "Liquor Store" hat Feuer und eine ebenso leidenschaftlich aufspielende Maike Virk, die dem Gitarristen Oli Schneider Paroli bietet. Eindringlich kommt der Song "Falscher Feind #3" von und mit Singer/Songwriter Karl Neukauf. Die Geigerin verleiht der dynamischen Ballade Dramatik. Aus Virks Zeit in der Gruppe Canguru stammt das Stück "Auf der Flucht", das bereits 1995 entstand. Mit "Joeline" bleibt es mit der Liedermacherin Corina Liebmann deutsch, was sich schließlich in dem Silly-Song "Bye Bye" fortsetzt. Wunderschön, wie Maike Virk gleich mit dem Leitmotiv ins Lied geleitet, das dann von Rubini Zölner gesungen wird. Die CD beschließt mit dem Kathrin-Duschek-Stück "Libido Blues", zu dem Ostrock-Urgestein Sieghart Schubert die Keyboards beisteuert. SOMETHING NEW zielt auf ein breites Publikum, denn die CD bietet eine Menge: viel Folk-Musik oder Folk-Beeinflusstes, virtuose Geigenklänge, Singer/Songwriter-Melancholie, hintersinnige Lyrik, ausgefeilte Instrumentalleistungen (unter anderem von Scott Carter Thunes (b), Friedemann Spindler und Tobias Bronner (beide g) von Alice Roger oder Manu Kolditz (dr) - um noch ein paar weitere Beteiligte erwähnt zu haben) und auffällig starke Gesangsleistungen mehrerer Stimmen. Vor dem für diese Scheibe betriebenen Aufwand kann man nur den Hut ziehen.    Jens-Uwe Bernd

Insgesamt habe ich die CD sicher 5 oder 6 mal gehört. Besonders möchte ich die zurückhaltende Art der musikalischen Gestaltung loben. Ich war in Erwartung von reiner „Geigenmusik“, fand aber ein sehr unterhaltsames Gesamtwerkwerk. Dies überraschte mich sehr. Überrascht im absolut positivsten Sinne. Es war keine Selbstdarstellung oder Zurschaustellung der eigene musikalischen Fähigkeiten, sondern ein kurzweiliger Zeitvertreib. 
Besonders die Auswahl der Stimmen hat mir sehr gefallen.
3 Lieder möchte ich hervorheben. Zum ersten gleich das Erste. Es ist leicht und gut eingespielt. Es gefällt mir einfach. Hundred Year Kiss find ich auch toll da es nicht die klassische Geige darstellt sondern den „dreckigeren Sound“ eines Pubs sehr gut einfängt. Es passt zu meinen 2 Semestern in Dublin und erinnert mich an diese tolle Zeit.
Besonders möchte ich jedoch auf das Lied 8, „Auf der Flucht“ eingehen. Ich kannte es zuvor nicht. Die Großeltern meiner Frau sind Deutsche welche aus Polen vertrieben wurden. Vor ein paar Tagen hatten sie eiserne Hochzeit und traten eine „Reise in die alte Heimat“ an. Die Erzählungen als Sie zurückkamen und Maike Virks Interpretation passen so auffällig zusammen, dass es weh tut. Die klare, junge, fast kindlich leichte Stimme der Sängerin (ich finde Ihre Stimme wirklich bemerkenswert) ist beeindruckend. Die verstreuten Töne der Geige sind unaufdringlich und zerstören die Stimmung nicht, sondern begleiten diese wie etwas was immer da ist- uns umgibt wie Luft. Ich bin sehr beeindruckt ob des Arrangements. Ich habe diese Interpretation sehr genossen.Was der große John Williams in erdrückender Schwere erschuf (Schindlers Liste – Hauptthema) und ob der Klarheit keine Interpretation benötigt, hat Maike Virk mit dem Lied von Ingo Schlüter ungleich schwerer geschaffen. Kein tragischer Vorwurf, keine endlose Tiefe und trotzdem das „ nicht ins Belanglose" abrutschende Lied eines Liedermachers. 
Es ist vielleicht extrem aus der Zeit gefallen sich umzuwenden, Geschichte als Geschichte wahr zu nehmen und ohne Groll aus Fehlern zu lernen, so das solche Lieder wieder gehört und gespielt werden.  Prof. Dr. Robert Klemm

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